Grundsteinlegung für Neubau von Sahle Wohnen an der Rheinallee/Spektakulärer archäologischer Fund auf der Baustelle

Bezahlbares Wohnen im Zollhafen

Mainz, 30. Oktober 2020

Das neu entstehende Stadtquartier Zollhafen im Zentrum von Mainz hat einen weiteren Meilenstein erreicht: Für 138 geförderte und damit preisgebundene Mietwohnungen ist heute (Freitag, 30. Oktober 2020)  der Grundstein gelegt worden. Das Neubauensemble des Wohnungsunternehmens Sahle Wohnen bietet Studierenden und Senioren, Singles, Paaren und Familien, Menschen mit und ohne Handicap ein neues Zuhause. „Das ist gelebte Gemeinschaft“, freute sich Geschäftsführer und Mitinhaber Uwe Sahle und sprach von einem „Musterbeispiel für gemischtes Wohnen“. Der Unternehmer begrüßte die Gäste der Grundsteinlegung auf der Baustelle an der Rheinallee, darunter Oberbürgermeister Michael Ebling, der Vorstandsvorsitzende der Mainzer Stadtwerke, Daniel Gahr, sowie Vertreter aus Politik und Verwaltung. Coronabedingt fand die Feier in einem kleineren Rahmen statt. „Wir freuen uns darüber, als Wohnraumanbieter nun auch in einer attraktiven Stadt wie Mainz tätig werden zu können und mit unseren Wohnungen dazu beizutragen, bezahlbaren Wohnraum für Menschen aus unterschiedlichen Generationen zu schaffen“, so Uwe Sahle in seiner Ansprache.

„Wir sind sehr froh, mit Sahle Wohnen nach dem Heiligkreuz-Viertel auch für das Zollhafen-Quartier einen Partner gewonnen zu haben, der erfahrener Spezialist für geförderten Wohnraum ist, der solide und nachhaltig baut und der die Philosophie des „Dorfes im Quartier“ umsetzt“, erklärte Daniel Gahr, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Stadtwerke und Co-Gesellschafter der Zollhafen-Projektgesellschaft. Das Unternehmen zeichne sich dadurch aus, dass die Mitarbeiter vor Ort „Wohlfühlmanager und Kümmerer“ sind, die immer für die Mieter da sind und die Gebäude instand halten. „Mit der Realisierung von fast 140 öffentlich geförderten Wohnungen und dem bekannten sozialen Engagement trägt Sahle Wohnen zu einer guten Mischung im Quartier bei“, zeigte sich der Vorstandsvorsitzende überzeugt.

Vor drei Jahren hatte Sahle Wohnen das Grundstück „Rheinallee IV“ von der Zollhafen Mainz GmbH & Co. KG, der gemeinsamen Projektentwicklungsgesellschaft von Stadtwerke Mainz AG und CA Immo Deutschland GmbH, erworben. Aus einem Architektenwettbewerb im Jahr 2018 ging das Büro „Molestina Architekten“ aus Köln als Sieger hervor.

Auf dem 5.600 Quadratmeter großen Grundstück werden 138 Wohnungen entstehen, deren Zuschnitt sich an den Bedürfnissen der zukünftigen Mieter orientiert. 12 Wohneinheiten sind speziell auf die Wohnbedürfnisse von Rollstuhlfahrern zugeschnitten. Die Bauweise der acht fünf- und sechsstöckigen Häuser in moderner und klarer Architektur sorgt für ein angenehmes Wohnambiente. Der Neubaukomplex ist ein wichtiger Baustein für das neue Stadtquartier, der mit seiner Lage an der Rheinallee die Außenwirkung des Zollhafen-Quartiers mit prägt. Der Wohnungsmix ist den verschiedenen Zielgruppen entsprechend breit gefächert. 55 Zweiraumwohnungen sind für den Bezug durch Studierende als Einzelperson oder Paar gedacht. Die Mehrzahl dieser Wohnungen wartet mit Wohnflächen von ca. 65 Quadratmetern auf. In 16 weiteren Zweiraumwohnungen werden Senioren ein neues Zuhause finden – gleichfalls entweder als Einzelperson oder Paar. Insgesamt 67 Zwei-, Drei- und Vierraumwohnungen in Größen von 49 bis 98 Quadratmeter sind für den Bezug durch eine bis vier Personen vorgesehen. Alle Wohnungen sind barrierefrei und verfügen über Abstellräume, die meisten warten mit Loggien auf. Die attraktive und praktische Ausstattung umfasst zum Beispiel schicke Bäder mit weißen und dunkelgrauen Fliesen und ebenerdigen Duschen und pflegeleichtes Design-Vinyl in Holzoptik als Bodenbelag in den Wohnräumen. Die Wohnanlage erhält einen Anschluss an das Fernwärmenetz. In allen Häusern ist ein Aufzug vorhanden. Zu den 138 Wohnungen gehören 65 Tiefgaragenplätze.

40 Millionen Euro fließen in den Neubau, das Land Rheinland-Pfalz hat 24 Millionen Euro durch öffentliche Wohnungsbaudarlehn bereitgestellt. Die künftigen Bewohner müssen für den Bezug einen Wohnberechtigungsschein (WBS) haben. Durch die öffentliche Förderung liegt der Preis für die Grundmiete bei 6,80 Euro pro Quadratmeter.

Durch das Projekt wird nicht nur neuer Wohnraum geschaffen. Im Erdgeschoss des Wohnkomplexes werden eine siebenzügige öffentliche Kindertagesstätte mit 105 Betreuungsplätzen und zwei Büroeinheiten angesiedelt. Mit der Kindertagesstätte direkt vor Ort bietet die Wohnanlage optimale Bedingungen für Familien mit Kindern. Eine der Büroeinheiten soll von einem Seniorenpflegedienst genutzt werden, die andere wird Sahle Wohnen als Vermietungsstützpunkt zur Verfügung stehen. Zudem erhält der Neubau einen Gemeinschaftsraum, der von Senioren und Bewohnern mit Handicap als Treffpunkt für Gemeinschaftsangebote und Veranstaltungen genutzt werden kann. Für die soziale Betreuung wird die gemeinnützige Dienstleistungsgesellschaft Parea verantwortlich sein. Das Betreuungskonzept des „Aktiven Seniorenwohnens“ hat die Gesellschaft bereits erfolgreich an zahlreichen weiteren Standorten von Sahle Wohnen umgesetzt.

Die Baugenehmigung für den Neubau liegt vor. Vor Beginn der Arbeiten hatten in der Baugrube zunächst die Archäologen unter der Leitung von Dr. Marion Witteyer, Leiterin der Direktion Landesarchäologie, das Sagen. Die Untersuchung des Bodens ist wichtig, um mögliche Zeugnisse der Vergangenheit zu sichern, die Gefahr laufen, bei einer späteren Bebauung zerstört zu werden. Bei der Prospektion kamen eindrucksvolle archäologische Funde zum Vorschein, die den Wissenschaftlern weitere wertvolle Erkenntnisse zur Mainzer Stadtgeschichte und zur Rheinufertopografie liefern. Konkret geht es um zwei Skulpturen und um weitere ebenfalls besondere kleinere Fundobjekte. „Aufgrund der archäologischen Untersuchungsergebnisse in der Nachbarbaustelle waren wir uns sicher, dass wir auch hier Siedlungszeugnisse aus der Römerzeit antreffen würden“, so Dr. Marion Witteyer. Mit derart außergewöhnlichen Exponaten hatte die Leiterin der Landesarchäologie allerdings nicht gerechnet. „Etwas Vergleichbares haben wir in Mainz noch nicht entdeckt. Seit vielen Jahrzehnten haben wir generell keine Fundstücke mehr sichern können, die von einer ähnlichen Qualität waren.“ Das Rätsel der römischen Siedlungszeugnisse ist allerdings noch nicht gelöst und wird die archäologische Forschung noch einige Zeit beschäftigen. Zu weiteren Untersuchungen werden die Objekte zunächst in die Landesarchäologie gebracht.

 

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