Jury kürt Entwurf für neues Quartier an der Von-Stauffenberg-Straße

Siegerentwurf steht fest

Münster, 19. April 2024

Auf dem Gelände des ehemaligen Landeszentrums Gesundheit Nordrhein-Westfalen an der Von-Stauffenberg-Straße soll ein neues Wohnquartier entstehen, das Menschen aller Altersgruppen und in verschiedenen Lebenssituationen ein modernes und bezahlbares Zuhause bietet. Für die städtebauliche Entwicklung lobte die Unternehmensgruppe Sahle Wohnen, die das Grundstück erworben hat, einen Wettbewerb aus, zu dem acht Planungsteams eingeladen waren. Nun stehen die Preisträger fest: Der erste Preis geht an das Büro 3pass Architekten Stadtplaner Part mbH aus Köln, der zweite Preis an die ulrich hartung GmbH aus Bonn.

Zu Beginn des Prozesses stand der Verkauf der circa 8.500 m² großen Liegenschaft des ehemaligen Landesgesundheitszentrum durch den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB). Im Zuge dessen hatte der BLB gemeinsam mit der Stadt Münster die Ziele für eine Arrondierung formuliert und im Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplans Nr. 614 vom 24. Juni 2020 festgehalten. Zu den wesentlichen Vorgaben gehören ein 70ig prozentiger Anteil im geförderten Wohnungsbau, die Entwicklung einer Kindertageseinrichtung und die Berücksichtigung des ortsprägenden Baumbestandes.

Mit Unterstützung des Stadtplanungsamtes der Stadt Münster und weiteren Fachämtern erarbeitete Sahle Wohnen die Auslobung des Wettbewerbes. Auf der Ausloberseite stand für den geförderten Wohnungsbau die Sahle Wohnen GmbH & Co. KG sowie für den frei finanzierten Eigentumswohnungsbau die Ihr Haus Sahle Massivbau GmbH. Begleitet wurde der Wettbewerb durch das Büro Schopmeyer Architekten aus Münster.

Breit aufgestellte Fachjury 

In der Preisgerichtssitzung am 28. Februar 2024 wurden die Wettbewerbsarbeiten unter dem Vorsitz des Architekten Prof. Kunibert Wachten von einer Jury aus Fachexpertinnen und -experten bewertet und prämiert. Das Sach- und Fachpreisgericht setzte sich aus folgenden stimmberechtigten Preisrichtern und Vertretern zusammen: Christopher Festersen, Amtsleiter des Stadtplanungsamtes, Martin Honderboom, Bezirksbürgermeister Münster-Mitte, Stefan Wismann, Geschäftsführer der Wohn + Stadtbau, der Landschaftsarchitektin Christine Wolf, den Stadtplanern Hartwig Schultheiß und Martin Rogge, Friederich Sahle, Geschäftsführer der Sahle Wohnen GmbH & Co. KG, Burkhard Reiling, Architekt und Geschäftsführer der Sahle Baubetreuungsgesellschaft mbH, Markus Hagedorn, Geschäftsführer der Ihr Haus Sahle Massivbau GmbH, und dem Architekten Matthias Bogus auf der Ausloberseite. „Sehr gefallen hat es mir, dass im Vorfeld und auch am Tag der Entscheidung viele Personen mit den verschiedensten fachlichen Kompetenzen Einfluss nehmen konnten, um das optimale Ergebnis aus dem Wettbewerb zu bekommen.“ Betonte Bezirksbürgermeister Martin Honderboom.

 Überzeugender Siegerentwurf

Die städtebauliche Gesamtfigur des Siegerentwurfs der 3pass Architekten Stadtplaner Part mbB verbindet den benachbarten Platz an der Dunantstraße mit dem Freiraum auf dem Planareal. So entsteht ein zusammenhängendes Ensemble, das großzügige Freiflächen ermöglicht. Die Entwurfsidee verfolgt einerseits den weitestgehenden Erhalt des ortsbildprägenden Baumbestandes und anderseits die Berücksichtigung bestehender Raumkanten. In der Entwicklung lassen sich eine Kindertageseinrichtung und circa 135 Wohnungen, davon 70 Prozent öffentlich gefördert, in vier- bis sechsgeschossigen Gebäuden realisieren. Das Zusammenspiel von Gebäuden und Freiflächen sorgt für eine Struktur, die sich in das umgebende Stadtbild harmonisch einfügt und eine hohe Aufenthaltsqualität für die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner entfaltet. Die Fassadenarchitektur unterstützt durch farbig wechselnde Klinkerfassaden die Identitäts- und Adressbildung. Den ruhenden Verkehr nehmen zwei kompakte Tiefgaragen auf. Zudem lässt der Entwurf ausreichend Raum für ein ergänzendes Mobilitätskonzept, sodass Car-Sharing, E-Mobilität und ausreichend Fahrradstellplätze sichergestellt werden können. Durch die Nutzung der vorhandenen Energiepotentiale aus Sonne und Fernwärme wird überdies eine CO²-optimierte Energieversorgung des Quartiers möglich. Gründächer und geringe Versiegelung bilden weitere Bausteine für ein positives Mikroklima.

„Mit dem Siegerentwurf haben wir ein überzeugendes Konzept für ein sozial gemischtes Quartier gefunden, das zeitgemäßen und bezahlbaren Wohnraum mit hoher Freiraumqualität und Klimaschutz verbindet“, begrüßte Christopher Festersen, Amtsleiter des Stadtplanungsamtes der Stadt Münster, das Wettbewerbsergebnis.

„Neben einer ansprechenden Architektur setzt gutes Wohnen eine intakte Nachbarschaft voraus. Letztere kann nur entstehen, wenn es im Wohnquartier Gemeinschaftsflächen gibt, wo sich Jung und Alt begegnen können. Das Konzept wird auch diesem Aspekt gerecht, indem verschiedene kleine und große Plätze im Innenbereich zur nachbarschaftlichen Begegnung einladen“, benannte Friederich Sahle, Geschäftsführer der Sahle Wohnen GmbH & Co. KG, einen weiteren wichtigen Pluspunkt des Siegerentwurfs.

Der prämierte Siegerentwurf bildet nun die Grundlage für das anschließende Bebauungsplanverfahren, welches in den voraussichtlich kommenden zwei Jahren alle Belange der Verfahrensbeteiligten hört und in den Bebauungsplanprozess einfließen lassen wird, damit im Anschluss neuer Wohnraum für Münster entstehen kann.

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